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Das Dorf
Belorado
liegt in der autonomen Gemeinschaft Kastilien-León, Provinz Burgos
und zählt etwas über 2'000 Einwohner. Der Ort befindet sich
etwa 47 Fahrtkilometer östlich von Burgos am Fuß der Montes
de Ayago und ist Hauptort eines Municipios, zu dem noch die Ortschaften
Eterna, Puras de Villafranca y Quintanaloranco, Avellanosa de Rioja, Castil
de Carrias, Loranquillo und San Miguel de Pedroso gehören. Durch
die Gemeinde fließt der Ebrozufluss Río Tirón, der
in der Sierra de la Demanda entspringt. Das als Conjunto histórico-artístico
anerkannte Ortszentrum von Briviesca liegt etwa 25 Kilometer nördlich.
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Die Geschichte
Der
Ursprung des Ortes geht möglicherweise auf den kelt-iberischen Stamm
der Autrigonier zurück. Später war Belorado römisch besiedelt,
erlangte aber erst im Mittelalter Bedeutung, als es zum Grenzort zwischen
Navarra und Kastilien wurde und von Alfons I. ein Fuero zugestanden bekam.
Grundlage
für seine Entwicklung war ua. die Lage Belorados am Übergang
vom Ebrotal zur Meseta. Um diesen Landstrich zu kontrollieren wurde zu
Beginn der Reconquista die Burg auf einem Hügel nahe dem Ort erbaut.
Die Bevölkerung, die ursprünglich näher am Fluss gesiedelt
hatte, zog daraufhin in den Schutz der Befestigungsanlage. Rodrigo Díaz
de Vivar, genannt "El Cid", erhielt diese Burg von Ferdinand
I., dem ersten kastilischen König, als Hochzeitsgeschenk zu seiner
Heirat mit Jimena Díaz.
Im 10. Jh dankte Fernán González, erster unabhängiger
Graf der Grafschaft Kastilien, dem Ort für die Mithilfe bei seiner
Befreiung aus navarresischer Gefangenschaft durch das Recht, montags einen
Markt abzuhalten. Dieser Brauch hat bis in die heutige Zeit überlebt
und belebt zum Wochenanfang die Plaza Mayor in Belorado.
Die wirtschaftliche Basis Belorados ergab sich sowohl aus seiner Lage
an einer Wegkreuzung und an der Reichsgrenze: Neben zwischenstaatlichem
Handel fand hier auch der Austausch zwischen den Landwirten der Ebene
und den Viehzüchtern der nahegelegenen Berge statt. Auch die Lage
am Jakobsweg trug zur wirtschaftlichen Blüte des Ortes bei.
Im Jahre 1116 gestand Alfons I. dem Ort das oben erwähnte Gewohnheitsrecht
fuero zu, das unter anderem das Abhalten einer jährlichen Messe (feria)
beinhaltete. Es handelt sich dabei um die älteste in Spanien dokumentierte
feria, die die Handelsaktivitäten der damals schon bedeutsamen Judería
(jüdisches Viertel, unterhalb der Burg gelegen) und damit den Wohlstand
der gesamten Stadt weiter förderte.
Die Stadt wuchs weiter, und zu Beginn des 13.Jh durfte der Stadtrat aufgrund
eines königlichen Privilegs Alfons VIII. seine Dokumente mit einem
Siegel legitimieren. Weitere königliche Zuwendungen erfolgten durch
Alfons den Weisen, der bei seinen Aufenthalten der Stadt bedeutende Schenkungen
tätigte.
Peter der Grausame dankte den Einwohnern der Stadt für die geleistete
Unterstützung im Krieg. Nach seinem Tod strafte die neue Dynastie
unter Heinrich von Trastamara die Stadt für eben jene Unterstützung
mit dem Entzug von Privilegien wie der Aberkennung des Status als "königliche
Stadt". Der Judería erlegte sie Steuern und Dienste auf, die
jedes Mal demütigender waren und den Exodus der Juden aus der Stadt
vorbereiteten.
Die Katholischen Könige beförderten schließlich mit der
Vertreibung der Juden zugleich den Ruin der Stadt. Ungeachtet des Dekrets
blieben einige wohlhabende Familien, die zum christlichen Glauben konvertierten.
Spross einer dieser Familien war der hier geborene Simón Ruiz,
der spätere Bankier Philipps II.
Während die Entwicklung der Stadt im Mittelalter durch die verschiedenen
Könige beeinflusst wurde, gelangte Belorado im Übergang zur
Neuzeit in den Herrschaftsbereich der Kronfeldherren von Kastilien (Condestables
de Castilla). Wichtige Adelsfamilien lebten hier, deren Abkömmlinge
sich ua. als Konquistadores bei der Eroberung Amerikas, in den Geisteswissenschaften
(zB Lehrer der Töchter Philipps II.) oder in den Naturwissenschaften
(Expeditionsleitung durch Hipólito Ruiz zum Studium der amerikanischen
Flora) einen Namen machten.
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Sehenswertes
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Marienkirche (Iglesia de Santa María), mit einem qualitätvollen
Altarretabel aus dem 16.Jh in der Jakobskapelle
- Peterskirche (Iglesia de San Pedro), 17.Jh
- Ermita Unserer Lieben Frau von Betlehem (Ermita de Nuestra Señora
de Belén), einziges Zeugnis des alten Pilgerhospiz, rekonstruiert
im 18.Jh
- Franziskanerkloster (Convento de San Francisco), 1250 gegründet,
Übernachtungsort des heiligen Bernhardin von Siena während seiner
Wallfahrt nach Santiago de Compostela, heute zum Wohngebäude umgebaut
- Klarissenkloster (Convento de Nuestra Señora de Bretonera), 16.Jh,
aktives Kloster
- Hauptplatz (Plaza Mayor), typisch spanischer Hauptplatz mit Arkaden
- Ruinen der Burg (im Mittelalter wichtige Grenzfestung zu Navarra) und
alte Stadtmauer (muralla)
- Eremitenhöhle des heiligen Caprasio (Cuevas de San Caprasio), der
Legende nach Rückzugsort des Heiligen
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Fiestas
Patronatsfest
"San Vitores": 26. August - Siehe die Bilder dazu (2006)
Erntedank: erstes Septemberwochenende
Fiesta der "Virgen de Belén": 25. Januar - Siehe die
Bilder dazu (2004)
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